Willkommen auf artenzählen.at – einer Forschungsplattform, mit der wir mehr über die Verbreitung von Amphibien und Reptilien und die Rolle von Gärten erfahren!
Artenzählen.at ist Teil des Projektes BIOM-Garten, dessen Ziel es ist, einen Beitrag zum Österreichischen Biodiversitätsmonitoring zu leisten und das vom Biodiversitätsfonds des Klimaschutzministeriums (BMK) gefördert wird.
Im Rahmen von BIOM-Garten sammeln wir wichtige Daten über Amphibien und Reptilien, wie Frösche, Schlangen und Salamander – und zwar mit deiner Hilfe: Denn diese Arten verstecken sich gerne in privaten Gärten. Vielleicht ja auch bei dir!
Suche in deinem Garten nach Amphibien und Reptilien und melde deinen Fund über “Sichtung melden“. So hilfst du mit, die Vielfalt in den Gärten zu erfassen! Denn nur was wir kennen, können wir auch schützen. Mach mit und werde selbst Artenforscher:in!
Du nutzt bereits eine andere Plattform oder App? Dann kannst du deine Beobachtung auch direkt auf Herpetofauna.at, Naturbeobachtung.at, BIOM-Garten oder iNaturalist melden.
In Österreich gibt es über 30 Amphibien- und Reptilienarten, die unsere Natur schöner und lebendiger machen. Sie stabilisieren unsere Ökosysteme und schützen uns vor lästigen Schädlingen. Jeder Frosch, jede Schildkröte und jeder Molch zählt für unseren Planeten. Und sie alle zählen darauf, dass wir ihre Lebensräume vor Verbauung und dem Klimawandel schützen. Damit das gelingt, müssen wir sie näher kennenlernen. Doch diese geheimen Held:innen unseres Ökosystems, verstecken sich oft in privaten Gärten, in die Forscher:innen nicht hineinkommen. Deshalb brauchen wir deine Hilfe. Zähle Amphibien und Reptilien in deinem Garten und melde deine Sichtung auf artenzählen.at.
Das Projekt BIOM-Garten und Artenzählen.at werden in Kooperation von der Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000, der Österreichischen Gesellschaft für Herpetologie (ÖGH), dem Naturschutzbund, dem Department für Botanik und Biodiversitätsforschung der Universität Wien, dem Department für Geodäsie und Geoinformation der TU Wien sowie der Universität für Weiterbildung Krems und dem Biodiversitäts-Atlas Österreich umgesetzt.
Beide Tiergruppen gehören, wie auch Vögel und Säugetiere, zu den Landwirbeltieren. Im Unterschied zu diesen sind sie jedoch kaltblütig. Das heißt sie sind nicht in der Lage ihre Körpertemperatur auf einem konstanten Niveau zu halten. Ein Vorteil dieser Lebensweise ist, dass der Körper weniger Energie verbraucht und weniger Nahrung zu sich nehmen muss. Ein Nachteil ist, dass die Tiere während der kalten Jahreszeit kaum aktiv sein können.
Die meisten heimischen Amphibien sind in ihrer Fortpflanzung ans Wasser gebunden. Sie geben ihre Eier ins Wasser ab. Ihre feuchte und durchlässige Haut schützen sie mit Schleim- und Giftdrüsen vor Austrocknung bzw. Bakterien- und Pilzbefall. Viele Amphibien sind zusätzlich nachtaktiv, um Austrocknung zu vermeiden. Aussehen und Lebensweise unterscheiden sich stark zwischen Kindheitsstadium und erwachsenen Tieren, es findet eine Verwandlung (Metamorphose) statt. Frösche, Kröten, Salamander und Molche zählen zu den Amphibien.
Reptilien sind in ihrer Fortpflanzung nicht an Gewässer gebunden - eine Eihülle konserviert die Feuchtigkeit im Inneren des Eies. Die Eier werden an Land abgelegt, aber es gibt auch lebendgebärende Arten. Hornschuppen schützen die Haut vor Austrocknung und Verletzungen. Reptilien nehmen gerne ausgedehnte Sonnenbäder. Junge Reptilien ähneln bereits den Erwachsenen, es findet keine Metamorphose statt. In Österreich zählen Eidechsen, Schlangen sowie eine Schildkrötenart zu den Reptilien.
Insgesamt leben 15 Reptilienarten in Österreich. Zu den häufigsten Arten zählen die Blindschleiche, die Zauneidechse und die Ringelnatter. Welche Arten vorkommen, hängt stark von der Lage und dem Lebensraum ab. Die Würfelnatter beispielsweise ist meistens im bzw. am Wasser, und hier vor allem entlang der größeren Flüssen Süd- und Ostösterreichs zu finden.
Insgesamt sind in Österreich 21 Amphibienarten heimisch. Die häufigsten und am weitesten verbreiteten Arten sind die Erdkröte, der Grasfrosch und der Teichmolch. Während einige Arten wie der Feuersalamander in Wäldern anzutreffen sind, bevorzugen andere Arten wie die Wechselkröte offene Landschaften.
Der Garten stellt einen wichtigen Lebensraum dar, es gibt aber auch einige Gefahrenquellen in Gärten, die es gilt zu entschärfen! Lichtschächte, Kellerstiegen oder Brunnen, aber auch Gewässer ohne entsprechende Ausstiegsmöglichkeiten können Fallen für Amphibien und Reptilien sein. Immer wieder werden Individuen beim Mähen verletzt, und vor allem Mähroboter stellen eine große Gefahr dar. Beim Entfernen von Algen aus einem Gewässer werden häufig auch Amphibien und insbesondere ihre Larven entfernt. Eine der größten Gefahren für die heimische Fauna stellen jedoch freilaufende Katzen dar.
Durchlässige Zäune erleichtern die Besiedlung des Gartens durch Amphibien und Reptilien. Ausgedehnte Blühflächen schaffen mit ihrem Insektenreichtum eine Nahrungsgrundlage für Erdkröte, Mauereidechse & Co. Besonnte und offene Bodenstellen und Komposthaufen stellen Eiablageplätze für Reptilien dar. Ast- und Totholzhaufen, Holzstapel und Trockensteinmauern dienen als Versteck- und Sonnenplätze. Höhere Vegetation, eine Laubstreu, Sträucher und Hecken schaffen ein feuchtes Mikroklima und bieten Versteckmöglichkeiten und Jagdreviere. Gartenteiche sollten Flachwasserzonen aufweisen und vor allem fischfrei sein!
Eine detaillierte Beschreibung aller in Österreich vorkommenden Arten findet man auf www.herpetofauna.at. Informationen rund um den Amphibienschutz an Österreichs Straßen findet man auf https://naturschutzbund.at/netzwerk-amphibienschutz.html. Alle die sich noch intensiver mit Amphibien und Reptilien beschäftigen möchten, finden bei der Österreichischen Gesellschaft für Herpetologie (ÖGH) auf www.herpetofauna.at ein vielfältiges Angebot, das von Vorträgen über Exkursionen bis hin zur gemeinsamen Anlage von Amphibiengewässern reicht.
Wir sind auf der Suche nach heimischen Amphibien und Reptilien in Österreichs Gärten und freuen uns sehr, wenn du uns dabei hilfst. Zu den Amphibien zählen Frösche, Kröten, Unken, Molche und Salamander. Schlangen, Eidechsen, Blindschleichen und Schildkröten sind Reptilien.
Ziel des BIOM-Garten Projektes ist eine möglichst große Datensammlung der heimischen Amphibien und Reptilien aufzubauen. Dazu haben sich eine Reihe von Organisationen und Meldeplattformen zusammengetan.
Naturbeobachtung.at wird vom Naturschutzbund betreut. Neben Amphibien und Reptilien können hier auch andere Tiergruppen und Pflanzen gemeldet werden. Bei Meldungen von Amphibien und Reptilien aus Gärten bitte “BIOM-Garten” in das Feld “Kommentare” schreiben!
Die Gesellschaft für Herpetologie (ÖGH) bietet die Möglichkeit für Meldungen per Fundformular. Auch Meldungen auf iNaturalist finden ihren Weg in die BIOM-Garten Datenbank. Wenn Sie iNaturalist nutzen, treten Sie bitte dem BIOM-Garten Projekt bei und melden ihre Beobachtungen direkt dort.
Ihre Meldungen leisten einen wertvollen Beitrag zur Erforschung der Verbreitung von Amphibien und Reptilien in Österreich und helfen dabei die Tiere besser zu verstehen und Schutzmaßnahmen umzusetzen. Ihre Beobachtungen werden von Expertinnen und Experten der Österreichischen Gesellschaft für Herpetologie begutachtet und anhand Ihrer Fotos, Videos oder Tonaufnahmen identifiziert. Deshalb keine Sorge, wenn Sie die Tiere nicht ganz genau bestimmen können. BIOM-Garten wird vom Österreichischen Biodiversitätsfonds und dem Klimaschutzministerium (BMK) gefördert. Die Artmeldungen sind Teil des nationalen Biodiversitätsmonitorings und die gewonnenen Daten helfen bei der Erstellung einer neuen Roten Liste gefährdeter Tierarten. Sie kommen außerdem in den Biodiversitäts-Atlas, einem frei zugänglichen Onlineportal zur Entdeckung der biologischen Vielfalt in Österreich.
Im Rahmen des BIOM-Garten Projekts werden für die Citizen Scientists auch Webinare angeboten. Für alle, die diese Webinare verpasst haben, stellen wir hier die Aufzeichnungen zur Verfügung.